Qualitätskontrolle in der Übersetzungsbranche: Unterschiedliche Prüfphasen und Tools

Qualitätskontrolle in der Übersetzungsbranche ist eine zentrale Säule, um Kunden hochwertige Texte zu garantieren. Denn fehlerhafte Inhalte gefährden nicht nur den Ruf des Übersetzungsdienstleisters, sondern beeinträchtigen auch das Verständnis beim Endkunden. Deshalb sollten sowohl Übersetzer als auch Projektmanager und Reviewer gemeinsam dafür sorgen, dass Richtigkeit, Vollständigkeit, Terminologietreue und Stilsicherheit gewährleistet sind. Nur so entsteht echte Übersetzungsqualität.

Definition von Qualität im Übersetzungsbereich

Um Qualitätsstandards zu erfüllen, müssen Übersetzungen mehrere Kriterien erfüllen:

  • Richtigkeit und Vollständigkeit: Jede relevante Textpassage wird akkurat wiedergegeben, ohne Inhalte auszulassen.
  • Terminologie und Stilkonventionen: Das Einhalten der Corporate Language sowie branchenspezifischer Terminologie sorgt für Konsistenz.
  • Textfunktion und Zielgruppe: Ein Marketingtext braucht einen anderen Stil als eine technische Anleitung, daher sollte die Textfunktion stets berücksichtigt werden.

Verschiedene Kontrollphasen

Translator’s Self-Check

  • Nach Fertigstellung kontrolliert der Übersetzer zunächst selbst Grammatik, Inhalt und Segmentierung (z. B. in CAT-Tools).
  • Eine interne Fehleranalyse hilft bereits in diesem Stadium, offensichtliche Probleme zu beheben.

Editing (Redaktion)

  • In dieser Phase achtet ein zweiter Experte auf Stil, Terminologietreue und sprachliche Feinheiten.
  • Bei Bedarf werden Änderungen in enger Abstimmung mit dem Übersetzer durchgeführt, was Transparenz in der Kommunikation fördert.ährleisten.

Proofreading (Korrektorat)

  • Hier liegt der Fokus auf Rechtschreibung, Zeichensetzung und einheitlicher Formatierung.
  • Fehlerkategorisierung (z. B. mittels Severity Level) ermöglicht ein strukturiertes Vorgehen bei der Fehlerrückmeldung.

Layout-/Formatting-Check

  • Besonders bei PDFs oder Broschüren muss sichergestellt werden, dass Übersetzungen nicht das Layout sprengen.
  • Projektmanager achten oft darauf, dass die Textlänge zu den bestehenden Grafikelementen passt, bevor das Dokument final freigegeben wird.

Automatisierte Tools für mehr Effizienz

 Um Fehlerquoten weiter zu reduzieren, kommen verschiedene Tools zum Einsatz:

  • Rechtschreib- und Grammatik-Checker (z. B. Grammarly, Duden Mentor): Diese Programme erkennen Tippfehler und grammatikalische Unstimmigkeiten.
  • QA-Tools (Xbench, Verifika): Sie prüfen Zahlen, Terminologie-Konsistenz und Segmentlücken in CAT-Tools.
  • CAT-Tools (Translation Memory, Segmentierung): Mithilfe von TM-Systemen (z. B. Trados oder memoQ) lassen sich bereits übersetzte Textstellen wiederverwenden und inkonsequente Terminologieverwendung vermeiden.

Kooperation im Team

 Qualitätskontrolle in der Übersetzungsbranche lebt von reibungslosem Zusammenspiel verschiedener Rollen:

  • Projektmanager koordinieren Deadlines und kommunizieren Kundenanforderungen.
  • Lektoren oder Reviewer übernehmen Editing und Proofreading.
  • Übersetzer pflegen Terminologiedatenbanken und berücksichtigen Styleguides.

Offene Feedbackschleifen und ein Projektmanagementsystem erhöhen die Transparenz und vereinfachen die Fehlerrückmeldungen.

Terminologiemanagement als Schlüssel zum Erfolg

Um Terminologietreue sicherzustellen, legen viele Unternehmen Wert auf eine gut gepflegte Termdatenbank. Ebenso unterstützen Styleguides das Team dabei, eine einheitliche Corporate Language zu verwenden. Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung dieser Datenbanken sind wichtig, damit sich im Lauf der Zeit keine veralteten Ausdrücke einschleichen.

Häufige Fehlerquellen und wie man sie vermeidet

  • Inkonsequente Terminologieverwendung: Unterschiedliche Schreibweisen oder Begriffe stören den Lesefluss und verwirren den Endkunden.
  • Übersehene Segmente: Bei umfangreichen Projekten kann es passieren, dass einzelne Passagen nicht übersetzt wurden, insbesondere wenn mit Segmentierung in CAT-Tools gearbeitet wird.
  • Mangelnde Kommunikation: Ohne transparente Absprachen zwischen allen Beteiligten bleiben Fehler unentdeckt.

Reporting und Optimierung

Nachdem alle Prüfphasen durchlaufen sind, sollte ein strukturiertes Reporting erfolgen. Feedbackgespräche und Fehlerrückmeldungen (Fehlerkategorien und Schweregrade) zeigen, welche Aspekte künftig stärker beachtet werden müssen. Solche Fehlerrückmeldungen bilden die Grundlage für Verbesserungsmaßnahmen wie ständige Schulungen und intern festgelegte Qualitätsstandards.

Fazit

Qualitätskontrolle in der Übersetzungsbranche erfordert mehrere sorgfältig aufeinander abgestimmte Prüfphasen sowie den Einsatz passender Tools (z. B. QA-Tools wie Xbench oder Verifika). Von der Definition der Übersetzungsqualität über das Editing und Proofreading bis hin zum finalen Layout-/Formatting-Check: Nur ein klar strukturierter Workflow garantiert professionelle Ergebnisse. Darüber hinaus spielt intensives Terminologiemanagement eine zentrale Rolle, um einheitliche Übersetzungen sicherzustellen. Wer in seinem Team auf transparente Kommunikation, regelmäßige Fehlerrückmeldungen und Verbesserungsmaßnahmen setzt, kann die Übersetzungsqualität nachhaltig steigern und Kunden langfristig überzeugen.

Siehe auch