Qualitätssicherung in Übersetzungsprozessen: Wie man Fehlerquoten auf ein Minimum reduziert
Die Qualitätssicherung in Übersetzungsprozessen spielt in unterschiedlichsten Branchen eine zentrale Rolle. Denn bei rechtlichen Dokumenten drohen Haftungsrisiken, während technische Texte mit fehlerhafter Fachterminologie zu teuren Reklamationen führen können. Fehlerquoten auf ein Minimum reduzieren ist daher unverzichtbar, um Imageverlust und finanzielle Schäden zu vermeiden. Doch wie lässt sich sicherstellen, dass die Qualität stimmt?
Warum Qualität so wichtig ist
Die potenziellen Schäden reichen vom einfachen Verständnisproblem bis hin zu massiven Haftungsrisiken. Gerade bei juristischen oder medizinischen Texten kann ein Übersetzungsfehler schnell rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Dies gilt ebenso für technische Dokumentationen, in denen eine falsche Angabe zu Sicherheitsrisiken führen kann. Somit sollten Übersetzer und Auftraggeber gleichermaßen bestrebt sein, durch ein solides Qualitätsmanagement die Fehlerquoten zu minimieren.
Hauptstufen der Qualitätskontrolle
Voranalyse des Quelltexts
- Terminologie-Check auf branchenspezifische Terminologie
- Definition von Stilvorgaben und Festlegung von Referenzmaterial
Übersetzung und Selbstprüfung
- Verwendung von CAT-Tools wie Trados oder memoQ für Konsistenz
- Eigene Durchsicht des Übersetzers, um erste Unstimmigkeiten zu korrigieren
Fachlektorat und Korrektorat
- Unabhängiges Lektorat (Peer Review) durch einen weiteren Fachkollegen
- Kontrolle der Formatierung (insbesondere bei technischen Zeichnungen oder Verträgen)
Finale Freigabe
- Proofreading mithilfe von QA-Tools (Xbench, Verifika) zur Überprüfung von Zahlen und Fachbegriffen
- Layout-Check oder ggf. Einbindung von DTP-Spezialisten
Methoden und Tools zur Fehlerprävention
Wer „Fehlerquoten auf ein Minimum reduzieren“ möchte, sollte auf die richtige Kombination aus Mensch und Technik setzen:
- CAT-Tools erleichtern das Terminologie-Management und gewährleisten einheitliche Übersetzungen.
- QA-Tools kontrollieren, ob alle Zahlen korrekt sind und ob branchenspezifische Terminologie konsistent verwendet wurde.
- Ein professionelles Translation-Workflow-System, das die Schritte von der Voranalyse bis zur Freigabe dokumentiert, verringert das Risiko menschlicher Fehler.
Der menschliche Faktor
Natürlich lassen sich viele Prozesse digitalisieren, doch letztendlich entscheidet die Erfahrung und Spezialisierung des Übersetzers über die Qualität. Gerade unter Zeitdruck können Fehler entstehen, wenn zu wenige Prüfungsschleifen vorhanden sind. Daher empfiehlt es sich, realistische Deadlines zu setzen und den Korrektorat- sowie den Fachlektorat-Prozess zu priorisieren.
Branchenstandards und ISO 17100
Wer sich an Normen wie ISO 17100 orientiert, profitiert von klar definierten Arbeitsabläufen, einem dokumentierten Qualitätsmanagement und transparenten Verantwortlichkeiten. Dadurch lassen sich Fehlerquoten weiter minimieren. Zudem wirkt sich ein zertifizierter Übersetzungsprozess positiv auf die Positionierung als Übersetzungsdienstleister aus, weil Kunden höchste Professionalität erwarten.
Kontinuierliche Verbesserung durch Feedback
Fehlerquoten auf ein Minimum reduzieren ist ein permanenter Prozess. Deshalb lohnt es sich, nach jedem Auftrag einen Fehlerkatalog anzulegen und „Kundenfeedback“ systematisch zu sammeln. Diese „Lessons Learned“ fließen in zukünftige Projekte ein und tragen langfristig zur Prozessoptimierung bei. So wird die Qualitätssicherung in Übersetzungsprozessen konstant weiterentwickelt.
Fazit
Ob Fachlektorat, Korrektorat oder der Einsatz von QA-Tools – nur ein mehrstufiger Prüfprozess stellt sicher, dass Übersetzungsfehler nicht unbemerkt bleiben. Qualitätssicherung in Übersetzungsprozessen ist somit essenziell, um in verschiedensten Branchen den hohen Anforderungen gerecht zu werden und Fehlerquoten auf ein Minimum zu reduzieren.